Von Jan Ackermeier

Am 11. Februar 1975 schrieb Margaret Thatcher Geschichte, indem sie als erste Frau zur Vorsitzenden der britischen Konservativen Partei gewählt wurde. Dieser Meilenstein markierte den Beginn einer neuen Ära in der britischen Politik und ebnete den Weg für ihre spätere Rolle als Premierministerin. Vor ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden war Thatcher als Bildungsministerin tätig und hatte sich in der politischen Landschaft Großbritanniens einen Namen gemacht. Ihre Kandidatur für die Parteiführung galt zunächst als Außenseiterchance, da sie gegen etablierte Parteimitglieder antrat. Dennoch gelang es ihr, im ersten Wahlgang Edward Heath zu schlagen, was zu dessen Rücktritt führte. Im anschließenden zweiten Wahlgang setzte sie sich mit 146 von 276 Stimmen gegen William Whitelaw durch und sicherte sich somit die Führung der Konservativen Partei.

Herausforderungen und Erwartungen
Thatchers Aufstieg zur Parteiführung wurde von vielen als überraschend empfunden. Sie war erst seit wenigen Jahren Kabinettsministerin und hatte bis dahin keine Erfahrung in den Bereichen Außen- und Verteidigungspolitik, die für eine Premierministerin von entscheidender Bedeutung sind. Zudem war die politische Elite Großbritanniens zu dieser Zeit stark männlich dominiert, und viele ihrer männlichen Kollegen zögerten, Heath herauszufordern, was Thatcher die Gelegenheit gab, sich zu profilieren.

Reaktionen und Auswirkungen
Nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden äußerte Thatcher, dass es viel Arbeit gebe und der Champagner warten müsse. Ihre Wahl wurde als bedeutender Schritt für Frauen in der Politik angesehen und veränderte die Dynamik innerhalb der Konservativen Partei. Thatcher führte die Partei schließlich zum Sieg bei den Parlamentswahlen 1979 und wurde die erste weibliche Premierministerin des Vereinigten Königreichs.

Beitragsbild / Symbolbild: Margaret Thatcher unmittelbar nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden am Parteitag der Konservativen Partei. Urheber unbekannt.

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