Von Dario Herzog

Rund 1.100.000 Sportschützen gibt es nach aktuellen Zahlen in der Bundesrepublik. Im Jagdjahr 2022/23 gab es zudem über 436.000 Personen in Deutschland, die im Besitz eines Jagdscheins waren. Das sind rund 1,5 Millionen Bürger, fast alle im Wahlalter von 18 oder mehr Jahren. Aber ihre Verbände scheinen manchmal recht stumm zu sein – oder nicht den Widerhall in den Medien zu erfahren, wie den Jägern und Sportschützen gesellschaflich beizumessen wäre. Dabei wird das Waffengesetz ständig Revisionen unterzogen, die letztlich ein Ziel haben: Der Bürger soll möglichst wenig Waffengewalt haben. Und es sind immer die gleichen Gruppen und vor allem Parteien, die schärfere gesetzliche Regelungen fordern – und auch durchsetzen wie aktuell. Das könnte eine Chance für die AfD sein, denn diese hält bekanntlich nichts von Waffenverboten für Jäger und Sportschützen.

Waffen-Obergrenze für Jäger?
Jüngst forderten etwa die Grünen im Landtag Baden-Württembergs eine Waffen-Obergrenze für Jäger. Gegenüber der Stuttgarter Zeitung forderte dies Fraktionsvize Oliver Hildenbrand; er sagte:  „Es ist abenteuerlich, dass das Waffengesetz im Bereich der Jagd zwar die Anzahl von Kurzwaffen begrenzt, aber die Anzahl von Langwaffen unbegrenzt lässt“, zitierte ihn die Stuttgarter Tageszeitung. Die Lösung laut Hildenbrand: „Eine Waffen-Obergrenze kann dafür sorgen, dass Jäger nicht zu Sammlern werden.“ Der innenpolitische AfD-Fraktionssprecher Daniel Lindenschmid lehnt indes eine von den Grünen geforderte Waffenobergrenze für Jäger vehement ab:

„Diese Forderung ist typisch für die grüne Partei. Kein Wunder, dass sie in der Bevölkerung mehr und mehr wahrgenommen werden als das, was sie sind: eine totalitäre Verbotspartei. In jeden Lebensbereich wollen sie eindringen und Verbot um Verbot erteilen. Nun sind also die Jäger an der Reihe. Es ist vollkommen unklar, warum diesen auf einmal der Waffenbesitz limitiert werden soll. Die Jäger benötigen ihre Waffen zur Ausübung ihrer Tätigkeit. Verbote sind hier völlig fehl am Platze und widersprechen dem freiheitlichen Grundgedanken unseres Landes.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Grünen Waffenbesitz einschränken wollen. Und auch Nancy Faeser hat die Waffenträger regelmäßig im Visier.

Neues bundesweites Waffengesetz ein Rohrkrepierer?
Die Innenministerin sorgte immerhin kürzlich für ein schärferes Waffengesetz. Ihre Logik: Wenn es weniger legale Waffenbesitzer gibt, ist vielleicht der uferlosen Gewalt auf Deutschlands Straßen irgendwie Herr zu werden. Dass auf Deutschlands Straßen aber nun einmal nicht die Waffen unserer Jäger und Sportschützen ein Problem sind, ist ihr und ihre grünen Freunde völlig egal. Denn wer eine Waffenberechtigungskarte, volkstümlich „Waffenschein“ genannt und mit „echten“ Waffenscheinen nicht zu verwechseln, hat, wird tunlichst vermeiden, damit Schabernack zu treiben. Das ist bei Asylforderern, die nichts zu verlieren haben und aus archaischen Gesellschaften stammen, mitunter völlig anders. Wie dem auch sei, Hauptsache, die rote Nancy gängelt die legalen Waffenbesitzer. Aber wie so oft, ist das Gesetz nicht nur ideologisch sinnfrei, es ist handwerklich schlecht gemacht, da es Regelungslücken aufweist. „Aller Kritik von Experten, Sachverständigen und Verbänden zum Trotz hat der Bundestag für eine Verschärfung des Waffenrechts gestimmt. Überbordender Gewalt hauptsächlich in Innenstädten und mit dem Tatmittel Messer sowie terroristischen und extremistischen Angriffen soll mit diesen Gesetzesänderungen nun Einhalt geboten werden“, erklärt die Zeitschrift Pirsch zutreffend und bringt es auf den Punkt.

Schwierigkeiten, Unklarheiten, Regelungslücken
So änderte Faeser auch die Prüfungsvorgaben der sogenannten „waffenrechtlichen Zuverlässigkeit“, womit vor allem kritische Bürger wie zum Beispiel AfD-Mitglieder eindeutiger zu identifizieren sein sollen (zur Zuverlässigkeit siehe hier!). Und denen ist natürlich eine Zuverlässigkeit abzusprechen. Mehrere Behörden soll ihre Erkenntnisse bündeln. Aber wie? So ist es kein Wunder, dass momentan keiner mehr weiß, wie die Zuverlässigkeit genau geprüft werden soll. So heißt es beim Deutschen Jagdverband (DJV) unverhohlen kritisch:

„Die geänderte Prüfung von waffenrechtlicher Zuverlässigkeit und persönlicher Eignung führt derzeit bundesweit zu massiven Schwierigkeiten bei der Erteilung von Jagdscheinen und waffenrechtlichen Erlaubnissen. Anträge ruhen und werden nicht bearbeitet. Denn: Die geforderte Beteiligung von Bundespolizei und Zollkriminalamt ist in der Umsetzung ungeklärt.“

Also ist das neue Waffengesetz intransparent! So spricht der bekannteste und größte Jagdverband von einem „Chaos bei den Waffenbehörden“ und ergänzt: „Das Chaos bei der Zuverlässigkeitsprüfung war vorhersehbar, alle Experten haben davor gewarnt. Es darf nicht sein, dass Jägerinnen und Jäger jetzt die Versäumnisse der gescheiterten Ampelregierung ausbaden müssen“, so DJV-Geschäftsführer Olaf Niestroj. Der DJV forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser nun auf, schnellstmöglich die Abfragemöglichkeiten der nun zuständigen Behörden für das durchgepeitschte neue Waffengesetz zu schaffen. Verspätet erteilte Jagdscheine können indes dazu führen, dass Verpflichtungen aus den Jagdgesetzen und Pachtverträgen nicht erfüllt werden können. Das Gesetz ist schlecht vorbereitet, Nancy und Co. bringen wieder einmal ein Gesetz auf den Weg ohne die Konsequenzen zu bedenken. Das ist erneut peinlich.

Peinlich – und eine Steilvorlage für die AfD
Jäger und Sportschützen fordern daher die Parteien zur Bundestagswahl auf, in ihrem Sinne Politik zu betreiben. Da fallen Linkspartei, Grüne und SPD im Vorhinein schon aus, bleiben CDU/CSU, FDP und vor allem AfD, die sich in der Regel im Sinne der Waffenträger einsetzen. So forderte der Deutsche Schützenbund:

  • Waffenrecht: Wir fordern den Fortbestand des legalen Waffenbesitzes für alle unsere sportlichen Disziplinen.
  • Umweltschutz: Wir fordern die weitere Verwendung bleihaltiger Munition.
  • Leistungssport: Wir fordern eine verlässliche Leistungssportförderung des Bundes.
  • Tradition & Brauchtum: Wir fordern den Erhalt und die Förderung des immateriellen Kulturerbes „Schützenwesen in Deutschland“.
  • Ehrenamt: Wir fordern eine stärkere Anerkennung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements in unseren gemeinnützigen Vereinen.
  • Bürokratieabbau: Wir fordern den Abbau bürokratischer Hürden für unsere Vereine und Mitglieder.

Dem kann man sich – als Nationaler, als Patriot zweifelsfrei anschließen, oder?

Beitragsbild / Symbolbild: Maksim Safaniuk / Shutterstock.com

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