Tja, so kann‘s gehen. Einmal in die falsche Straße eingebogen (Fußgängerzone) und schon folgt die Strafe. Dabei wäre ein Knöllchen am Ende sicher billiger gewesen. Oder auch der VAG-Fahrschein von einem P&R-Platz in die Innenstadt.

Dies hier ist kein Sozialneid und auch keine Schadenfreude!

Oder doch?

Wenigsten ein bisschen, so ganz klein wenig…

Egal, der Wagen wurde jedenfalls heute Morgen Ecke Schusterstraße/Herrenstraße in minimal unvorteilhafter Parkposition gesichtet.

Möge sich der zu Recht stolze Besitzer dieses wunderschönen Wagens trösten. Es gibt schlimmeres. Wenn er Glück hat, sind nur die unteren Querlenker verbogen.

Kleiner Einschub für Oldtimer-Fans:

Es handelt sich hierbei um das Modell Mercedes Benz 300SL aus der Baureihe W 198 II als Roadster. Nach unseren Recherchen ein Baujahr 1957. Dieser Wagen stand immer ein wenig im Schatten des berühmten Flügeltürers 300SL – ist aber bei Sammlern trotzdem beliebt und gesucht. Übelste Exemplare in verrostetem Scheunenfundzustand bringen ca. 500.000 Euro, gepflegte Exemplare mit Zustand 2 liegen bei ca. 2.000.000 Euro.

Wie immer: Badische Zeitung – oh je…

Für den Besitzer kommt es aber noch schlimmer. Denn unsere allseits geschätzte (?) Badische Zeitung ist sogar für sowas zu doof, und bezeichnet (beleidigt) den Wagen als „Pagode“. Pagode ist einfach ein Strich8 als Cabrio. Auch schön, aber meilenweit weg vom Ruhm des 300SL. Es ist wie mit einem Rockstar, der noch Backgroundsänger dabei hat. Die bekommen pro Gig vielleicht 500 Euro, können vielleicht sogar besser singen als der Chef vorn an der Rampe – aber es nützt ihnen nichts. Und so eine Pagode kostet halt gerade mal 1/10 eines 300SL. Allein das Hardtop für den 300SL, also eine feste Verdeckschale für den Winter, kostet heutzutage mehr als eine Pagode…

Kohl hat es auch schon erwischt

Die Stelle ist definitiv tückisch. Wer erinnert sich nicht (schadenfroh) an den frühen Abend des 24. September 2011, als Altkanzler Kohl zum Gespräch mit Papst Benedikt XVI. im Collegium Borromeum zusammentraf. Zusammentreffen trifft es ganz gut. Denn seine Frau, Maike Kohl-Richter, traf mit ihrem Benz auch mit dem unteren Querlenker das Bächle – nur wenige Meter weiter nördlich der heutigen Unglückststelle.

Mercedes-Fahrer seht Euch vor! Die Freiburger Bächle ziehen nicht nur Junggesellen-Knöchel magisch an, sondern auch die unteren linken Querlenker Eures Wagens.

mb

Bilder m_

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