Wir brauchen eine Versicherung,

wiederholte mein Freund gegen Ende des Nachtischs, bei dem es wunderbar reife, deutsche Erdbeeren, mit Sahne übergossen, gegeben hatte. Davor hatten Bratwürste mit lecker Gemüse und Kartoffeln unsere Gaumen verwöhnt. Und noch davor eine gut gekühlte und scharf gewürzte Gemüsesuppe nach ART des Hauses.

Dazwischen, immer nach 4 – 6 Bissen, wurde abwechselnd köstlich flüssiges  Suggental-Wasser geschluckt,  oder an einem Rose-Wein genippelt. Warum letzteren mein Gast als gewöhnungsbedürftig bezeichnete, habe ich nicht ganz verstanden. Ich mag ihn trotzdem. Meinen Freund und den Wein.

Vor dem Tischgebet hatte ich vorgeschlagen, während des Essens mal weitestgehend die Klappe zu halten, also zu schweigen. Zumindest keine heftigen Gespräche zu führen. Stattdessen der lieblichen Filmmusik aus „Die fabelhafte Welt der Amelie“ zu lauschen, die mir ein anderer guter Freund gestern auf der Freiburger Wies’n, geschenkt hatte. Worüber mit separater Post dringendst zu berichten wäre. Es war nämlich schon das dritte Mal, dass dieses sonntägliche Picknick für die freiheitsliebenden Freibürger war gewesen. Und um es mit einem einzigen Wort vorab zu beschreiben: Es war sensationell! – Ein krönender Höhepunkt einer 2 Jahre langen wundersamen Geschichte.

Aber wie dem so ist…

Schon nach fünf Minuten hatten wir alle guten Vorsätze vergessen und diskutierten heftig über Gott und die Welt.

Gegen Ende der Tafelei, bevor wir älteren Herrschaften uns zur 20-minütigen Siesta zurück gezogen – 10 Jahre früher, Gott hab sie selig,  hätten wir auf  meinem Balkon noch eine Havanna-Zigarre geschmaucht – wurde mein bester Freund plötzlich ganz tiefernst und rief, siehe oben:

Wir brauchen eine Versicherung! –  Gegen die da oben!

Ich sekundierte: Gegen die übergriffige Regierung im Orwell-Staat!

Mit seinem Wahrheitsministerium! – ergänzte mein Freund.

Im Botanischen Garten…

Nun ist die Siesta vorbei und wir pilgern in den Botanischen Garten, die noch heile Welt dort zu genießen. Es ist dort wie in der kleinen, heimlichen Ecke, in die der Televisor keinen Einblick hat. In die Winsten, der unglückliche Held in der Geschichte 1984, sich gelegentlich zurückzog. Um ein Buch zu lesen, welches er der Vernichtung entzogen.

Hernach werde ich beschreiben, was es mit der Bürger-Versicherung meines Freundes auf sich hat. Mit größtem Vergnügen. Halleluja!

In Ewigkeit

A.

 

Antonio B.

Bilder: pixabay mohamed_hassan Überleben Rettung Hilfe, mohamed_hassan Risiko Balance Seil

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