Von Jan Ackermeier
Am 12. September 1914 endet die Erste Schlacht an der Marne. Seit Tagen hatten britische und französische Truppen eine entschlossene Gegenoffensive geführt. Der deutsche Vormarsch, der Paris bedrohte, kam zum Stillstand. Mit dem Rückzug der deutschen Armeen hinter die Aisne zerplatzte die Hoffnung auf einen schnellen Sieg nach dem Schlieffen-Plan. Statt eines Bewegungskriegs begann nun ein erbarmungsloser Stellungskrieg, der vier Jahre lang um wenige Kilometer Bodengewinn und auf Kosten Hunderttausender Menschenleben geführt wurde. Schützengräben, Stacheldraht, Maschinengewehre und Artilleriefeuer prägten fortan das Bild der Westfront.
Grausamer Alltag
Für die Soldaten an der Front bedeutete das Ende der Schlacht keine Erleichterung, sondern den Beginn eines grausamen Alltags. Unter Schlamm, Regen und ständiger Lebensgefahr mußten sie Gräben ausheben, die bald zu kilometerlangen Frontlinien verschmolzen. Das Rattern der Maschinengewehre und der Donner der Kanonen im Trommelfeuer wurden zur ständigen Begleitmusik. Auch in den Heimatländern wuchs die Ernüchterung. Viele Menschen hatten anfangs an einen schnellen Sieg geglaubt, getragen von patriotischer Begeisterung. Doch nun wurde spürbar: Der Krieg würde länger dauern, als man es sich vorstellen wollte – und er würde Opfer in bislang ungekannter Zahl fordern.
Beitragsbild / Symbolbild: Französische Soldaten an der Marne 1914 in Erwartung eines deutschen Angriffs. Urheber unbekannt.
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