Von Jan Ackermeier

Am 28. Mai 1905 endete die Seeschlacht bei Tsushima mit einem vernichtenden Sieg der japanischen Flotte über die russische Marine. In der Straße von Tsushima, zwischen Korea und Japan, trafen die zwei Mächte aufeinander – mit weitreichenden Folgen. Die japanische Marine, unter Admiral Togo Heihachiro, versenkte oder eroberte fast die gesamte russische Ostseeflotte, die eine monatelange Reise um die halbe Welt hinter sich hatte. Der russische Admiral Roschestwenski wurde gefangengenommen.

Der Erfolg beruhte nicht auf Masse, sondern auf Qualität
Die japanische Artillerie war treffsicherer und ihre Geschosse wirkungsvoller. Ihre Schiffe waren robust, ihre Manöver präzise, ihre Führung überlegt und entschlossen. Außerdem unterschätzten die Russen ihre Gegner maßlos. Die russische Seite hingegen litt unter veralteter Technik, schlechter Vorbereitung und einem planlosen Oberkommando. Viele ihrer Granaten versagten beim Einschlag, ihre Kommandostruktur war unflexibel. Die Schlacht war nicht nur ein Wendepunkt im Russisch-Japanischen Krieg, sondern markierte auch den Aufstieg Japans zur Seemacht und das Ende der Illusion europäischer Überlegenheit in Asien. Das Ergebnis war mehr als eine militärische Niederlage: Es erschütterte das Zarenreich innenpolitisch, leitete die erste russische Revolution ein und zwang Zar Nikolaus II. zum Frieden. Mit dem Vertrag von Portsmouth endete der Krieg – und Japan stieg zur Großmacht auf.

Beitragsbild / Symbolbild: Admiral Togo an Bord der „Mikasa“ nach der Schlacht, Gemälde von Tojo Shotaro, 1906. 

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