Von Jan Ackermeier
„Am verehrungswürdigen Tag der Sonne sollen die Richter und das Volk in den Städten ruhen, und alle Werkstätten sollen geschlossen sein. Auf dem Land jedoch mögen die Leute weiterhin der Landwirtschaft nachgehen, da dies oft nicht verschoben werden kann.“
Der Sonntag war bereits in der römischen Kultur von besonderer Bedeutung, denn er galt als „Tag der Sonne“ (dies solis) und war dem Sonnengott Sol Invictus gewidmet. Gleichzeitig feierten die Christen diesen Tag als Tag der Auferstehung Jesu. Konstantin, der dem Christentum nahe stand und auf seinem Sterbebett die Taufe empfing, nutzte die Gelegenheit, um eine Verbindung zwischen der alten römischen Tradition und der aufstrebenden christlichen Religion herzustellen. Sein Gesetz war daher nicht nur eine praktische Regelung, sondern auch ein geschickter politischer Schritt, um das Reich zu einen. Konstantin selber hatte sicher auch private Motive, den Herren- und Sonn-Tag zu adeln. Schon lange vor seiner Taufe auf dem Sterbebett im Jahr 337 fühlte er sich zum Christentum hingezogen, verstand sich vielleicht schon als Christ. In einer religionspolitischen Rede verteidigte er den Glauben an den einzigen, wahren Gott und seinen Sohn Jesus Christus gegenüber heidnischem „Aberglauben“, über den er sich teilweise lustig machte.

Beitragsbild / Symbolbild: Darstellung Konstantins des Großen aus dem Jahr 1321. Urheber unbekannt.
Abonnieren Sie auch unseren Telegram-Channel unter: https://t.me/Freiburger74Standard
Hinterlassen Sie einen Kommentar