Von Jan Ackermeier
Am 27. Februar 1861 wird in Mainz ein technisches Meisterwerk feierlich eingeweiht: die erste Eisenbahnbrücke über den Rhein. Die Südbrücke verbindet das linke Rheinufer mit dem rechten und schafft damit eine direkte Schienenverbindung zwischen Hessen und Preußen. Die Brücke ist ein wichtiger Schritt in der Industrialisierung Deutschlands. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Rhein eine natürliche Barriere, die den Transport von Waren und Menschen erschwerte. Jetzt rollen erstmals Züge ungehindert über den mächtigen Strom. Die Bauweise ist für ihre Zeit beeindruckend: Massive Pfeiler aus Stein tragen eine stabile Stahlkonstruktion, die den schweren Dampflokomotiven standhält.

Unternehmen können ihre Waren schneller transportieren, und auch der Personenverkehr nimmt zu. Die Brücke stärkt zudem die militärische Bedeutung der Eisenbahn, denn Preußen kann nun Truppen und Material rasch über den Rhein bewegen. Über die Jahre wird die Brücke mehrfach modernisiert und schließlich durch einen Neubau ersetzt. Doch ihre Einweihung im Jahr 1861 bleibt ein Meilenstein in der deutschen Verkehrs- und Technikgeschichte.
Beitragsbild / Symbolbild: Südbrücke um 1910, Tor mit den bis heute erhaltenen monumentalen Türmen am Westufer, zierliche Türme am Ostufer. Urheber unbekannt.
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