Von Jan Ackermeier
Am 4. Dezember 771 wird Karl der Große nach dem Tod seines Bruders und Mitregenten Karlmann I. Alleinherrscher im Frankenreich. Der Vater Karls und Karlmanns, König Pippin, widmete die letzten Jahre seiner Herrschaft der Sicherung der Grenzgebiete des Frankenreichs. 759 eroberte er Narbonne, den letzten arabischen Vorposten nördlich der Pyrenäen, und integrierte 768 nach mehreren Feldzügen Aquitanien. Während Bayern unter seinem Neffen Tassilo III. eigenständig blieb, erkrankte Pippin auf dem Rückweg aus Aquitanien schwer und starb am 24. September 768 in Saint-Denis. Vor seinem Tod verfügte er die Reichsteilung zwischen seinen Söhnen Karl und Karlmann: Karl erhielt Austrasien, den Großteil Neustriens und West-Aquitanien, Karlmann den Süden mit Burgund und Alamannien. Bayern blieb unabhängig.
Karl der Große: Seine Macht wird zementiert
Die Brüder regierten getrennt und rivalisierten zunehmend. 769 weigerte sich Karlmann, Karl beim Niederschlag eines Aufstands in Aquitanien zu unterstützen. Karl ging gestärkt daraus hervor und heiratete später entgegen der Pläne seiner Mutter eine Alamannin, was die Spannungen verstärkte. Karlmanns plötzlicher Tod am 4. Dezember 771 verhinderte eine offene Eskalation. Karl übernahm dessen Reich und herrschte nun uneingeschränkt. Karlmanns Witwe Gerberga floh mit ihren Kindern zu Desiderius nach Italien.
Beitragsbild / Symbolbild: Darstellung Karls des Großen in der Chronik des Ekkehard von Aura um 1112/14. Urheber unbekannt.
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