Von Jan Ackermeier

Am 27. März 1899 gelingt Guglielmo Marconi die erste drahtlose telegrafische Verbindung über den Ärmelkanal hinweg. Im Jahr 1894, im Alter von 20 Jahren, beschäftigte Marconi sich zunächst mit den theoretischen Arbeiten von Heinrich Hertz, um im Jahr 1895 mit ersten praktischen Experimenten zu den sogenannten Hertzschen Wellen, einer frühen Bezeichnung für elektromagnetische Wellen, zu beginnen. Die Experimente führte er zunächst am Familiensitz in der Villa Griffone aus und konnte mit ersten Experimentalaufbauten Distanzen von rund zwei Kilometer drahtlos überbrücken. Als Sender verwendete er Knallfunkensender, modifizierte die Aufbauten in verschiedenen Details und probierte in Versuchen verschiedene Verbesserungen aus.

Erste Versuche im Bristolkanal
Im Mai 1897 wurden vom British Post Office erste Sendeversuche im Bristolkanal von der Insel Flat Holm zum Festland zunächst über eine Distanz von etwa sechs Kilometern unternommen. Nach mehreren Fehlversuchen gelang die Übermittlung der Nachricht „let it be so“ mittels des Knallfunkensenders von Marconi. In unmittelbarer Folge gelang die Übertragung über eine größere Distanz von rund 15 Kilometern, bevor es dann im März 1899 gelang, ein Telegramm vom South Foreland Lighthouse (Leuchtturm von South Foreland) bei Dover nach Wimereux zu senden.

Nobelpreis wurde „fällig“
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts – im Jahr 1903 – gelang es dann auf Grundlage der Entwicklungen Marconis, die erste draht(bzw. kabel-)lose transatlantische Verbindung aufzubauen. Im Jahr 1909 bekam er für seine praktischen Arbeiten im Bereich der Funktelegrafie gemeinsam mit Ferdinand Braun, der die theoretischen Grundlagen dazu erarbeitete, den Nobelpreis für Physik.

Beitragsbild: Marconi mit seiner Sender- und Empfangseinheit (1896). Urheber unbekant.

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